Tim, wie haben Sie mit HYROX Sport angefangen?

Tim: Ich habe früher Leichtathletik betrieben und war Mittelstreckenläufer über 800 bis 1500 Meter. Dann habe ich irgendwann aufgehört und eine Phase durchgemacht, in der ich angefangen habe, ein bisschen Krafttraining zu machen und zu laufen. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Es war 2018, und in der Turnhalle lagen immer Zeitschriften herum. Ich habe sie beim Aufwärmen durchgelesen,

und eines Tages stieß ich auf einen Artikel über Hyrox, das damals noch Curox hieß. Ich las ihn mir durch und dachte: “Okay, das ist genau das, was ich machen will - Laufen und Krafttraining.” Also habe ich mich gleich 2018 angemeldet, was sehr ambitioniert war, fast zu ambitioniert. Es gibt wirklich lustige Videos aus dieser Zeit. Ich habe es zum ersten Mal gemacht, und ich glaube, ich habe etwa neun Minuten gebraucht. Seitdem mache ich es und liebe die Art und Weise, wie ich seitdem trainiere.

Wie sieht ein typischer Trainingstag aus?
Tim: Man muss unterscheiden, ob man sich in der Saison befindet, etwa zwei oder drei Monate vor oder während der Wettkämpfe, oder in der Nebensaison, typischerweise nach den Weltmeisterschaften. Das Schöne ist, dass man mit jeder Trainingseinheit seine Fitness steigern oder erhalten kann, und das ist sehr abwechslungsreich.
Viele Teilnehmer kommen aus verschiedenen Bereichen, wie Triathlon oder Schwimmen, was von Vorteil ist, wenn Sie bereits eine gewisse Cardio-Leistung aufgebaut haben. Aber Sie können Hyrox von einem breiten Spektrum an Fitnessniveaus aus angehen. Das Schöne an dem Training ist, dass man alle Arten von Aktivitäten einbeziehen kann. Sie können in die Berge gehen, eine Rennradtour machen und sehr breit trainieren. Man muss nicht das ganze Jahr im Fitnessstudio verbringen. Das ist das Spannende an diesem Sport und einer der Gründe, warum er so erfolgreich ist.

Tim, gibt es Abschnitte, bei denen du denkst: “Oh, ich weiß, dass ich hier noch Zeit aufholen kann, auch wenn ich vorher nicht so schnell war”? Tim: Ja, meine Strategie war bisher immer, von Anfang an alles zu geben und es hoffentlich bis zum Ende zu schaffen. Aufgrund meiner Erfahrung im Ausdauersport habe ich es geschafft, die letzten paar Rennen relativ gut zu beenden. Mental ist das möglich, weil man zurückblickt und sich daran erinnert, dass man gute Lunges und Wall Balls gemacht hat, und das bleibt im Kopf haften. Andere haben vielleicht schlechte Erfahrungen mit den Lunges gemacht, was sich auf ihre mentale Einstellung zum Rennen auswirkt. Ich denke, es ist generell eine gute Idee, sich eine Strategie zurechtzulegen und nicht zu schnell vorzupreschen. Als Tipp für alle, die zum ersten Mal dabei sind, würde ich vorschlagen, bis zu den Sleds eher defensiv vorzugehen, die Sleds gut zu überstehen und dann am Ende das Tempo zu erhöhen. Auf diese Weise kommt man mit einem positiven Gefühl ins Ziel. Bei großen Rennen, wie dem Elite-Rennen, muss man sich genau überlegen, ob man am Anfang hart rangeht oder nicht. Beides hat seine Vorteile; wenn man sich am Anfang ziehen lässt, ist es mental schwer, am Ende aufzuholen.

Wenn Sie an Ihre Karriere oder Ihre Zeit bei Hyrox zurückdenken, was fällt Ihnen besonders auf? Was war Ihr bester Moment?
Tim: Ich habe vor zwei Jahren einmal einen Doppellauf gemacht, und das war das erste Mal, dass ich unter 50 Minuten gelaufen bin. Es waren 48:52 oder so ähnlich, und das wird mir immer in Erinnerung bleiben, weil es mein erster Doppellauf war, bei dem wir unter 50 Minuten gelaufen sind. Es ist einfach schön, das jedes Mal erreicht zu haben, denn selbst wenn jemand einen Weltrekord hält, wurde er bereits geschlagen. Ich habe auch schon drei Weltrekorde an einem Tag verloren. Das ist nicht schön, aber egal, wie oft man die Weltrekorde schlägt, diese 50 Minuten bleiben für immer, und das ist wirklich ein Moment, den man nicht vergisst.

PUMA hat jetzt spezielle HYROX-Produkte auf den Markt gebracht. Was hältst du von dem HYROX-Schuh?
Tim: Im Moment fällt mir auf Anhieb keine Marke ein, die einen solchen Schuh anbietet. PUMA ist die einzige Marke, die wirklich einen guten Schuh hat.

 

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Tim, wie erholen Sie sich von unter 50?
Tim: Das Schöne am Wettbewerb sind die coolen Orte; man trifft immer viele Leute, die man normalerweise nicht treffen würde. Natürlich vergnüge ich mich oft samstags nach der Veranstaltung, und ich gehe auch gerne mal mit allen, die da sind, auf eine Party. Aber der ganze Alkohol danach trägt nicht zur Genesung bei. Ich mache immer wieder den gleichen Fehler, und die Erholung dauert ein paar Tage länger, meist beginnt sie erst dienstags. Aber wie gesagt, das Erreichen der 50 muss man in Amsterdam richtig feiern. Generell würde ich jedem empfehlen, danach aufs Rad zu steigen, sich auszuschlafen oder einfach den Moment zu feiern und sich in der Woche danach mit Muskelkater herumzuschlagen.