Ein Wappen. Ein Trikot. Eine Katze.
"Die Nähte rieben ihre Brustwarzen auf. Besonders bei den frühen Modellen mit dicken Stickereien. Aber das war Fußball - niemand hat sich beschwert."
erinnert an Helmut Fischer, bekannt als "Mr. PUMA".Die Fohlen liefen in PUMA
Die Borussia wurde im August 1900 im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken gegründet und ging aus der Marianischen Jugendkongregation hervor. Ein Jahr zuvor hatten 13 Spieler den TV Germania aus Protest verlassen. Die Borussia wuchs stetig, gewann 1960 sensationell den DFB-Pokal und stieg 1965 in die Bundesliga auf - und wurde zur Kultmannschaft der 1970er Jahre: Die Fohlen.Günter Netzer, Berti Vogts, Jupp Heynckes, Rainer Bonhof, Lothar Matthäus oder die Trainerlegenden Hennes Weisweiler und Udo Lattek - Namen, die noch heute strahlen. Sie alle trugen PUMA.
"Damals war Borussia das Gegenteil von Effekthascherei. Schnell, direkt, ungeschliffen. Genau das haben wir versucht, im Design widerzuspiegeln."
sagt Helmut Fischer.Damals waren bunte Stiefel eine Seltenheit. Nur Stars wie Netzer wagten es, blaue und gelbe Schuhe zu tragen.
"Sie waren in den Geschäften erhältlich, verkauften sich aber nicht - niemand wollte sie haben. Wir waren 20 oder 30 Jahre zu früh dran".
sagt Helmut Fischer.Helanka, Viskose, Polyester - die Stoffrevolution
Die Trikots der 1970er Jahre markieren einen textilen Wendepunkt. Zuerst kamen Trainingsanzüge aus Helanka - elastisch, aber anfällig für Durchhänger. Dann kamen Trikots aus glänzender Viskose auf, die als "Flutlichttrikots" bezeichnet wurden, weil sie im Scheinwerferlicht wie frisch polierte Autos funkelten. Schließlich kam Polyester auf - leichter, funktioneller, atmungsaktiv. Mit den 80er Jahren kam die Evolution."Wir haben diese Stoffe getestet - auf Schweißabsorption, Luftzirkulation und Stressresistenz. Und wir haben sie zu etwas mehr als nur Kleidung gemacht. Es war eine funktionale Identität."
sagt Ulrich Planer, Leiter des PUMA-Archivs."Vorher gab es keine offiziellen PUMA-Trikots. Weder Logos noch Designelemente waren erlaubt. Erst 1974 änderte sich das langsam. Im Katalog stand: 'Eine der Top-Mannschaften und ihr Trikot' - aber es gibt kein PUMA-Logo auf dem Trikot, nur auf der Hose."
erklärt Helmut Fischer.Die Katze, die gekratzt hat
Die Produktion wurde von Leuze und Palme im Auftrag von PUMA durchgeführt.1974 war es dann so weit: Borussia wurde zum ersten Mal komplett von PUMA ausgestattet - von den Schuhen bis zu den Stutzen. Eine Partnerschaft, die mit Schuhen begann und in kompletten Trikots gipfelte.
"Das Logo musste gestickt werden - was auf Baumwolle schwierig war, weil die Stiche von innen juckten. Manchmal war die Katze gar nicht zu sehen - oder sie wurde absichtlich weggelassen.
erklärt Ulrich Planer.Borussias Jahr der Superlative: Katalog von 1974
"Das Besondere daran war: Die Spieler waren sichtbar. Kein Aufhebens - nur ein Verein in seinem Element. Und PUMA mittendrin".
sagt Helmut Fischer.Ausgabe 125 - Das Jubiläums-Set
An diesem Wochenende feierte die Borussia ihr 125-jähriges Bestehen - mit einem Spiel gegen Valencia. Und mit einer Sonderedition von Trikots: weiß, mit goldener PUMA-Katze und goldenem Wappen. Limitiert. Raffiniert. Stilvoll."Für mich ist das kein Retro-Hemd. Es ist ein Statement: Wir wissen, woher wir kommen."
Helmut Fischer, alias "Mr. PUMA"