Die Profigolferin und PUMA-Sportlerin Tisha Alyn hat ihr Coming-out vor einigen Jahren öffentlich gemacht, um anderen Menschen Mut zu machen, sich selbst zu sein. Noch heute bezeichnet Tisha ihr Coming-out als einen der wichtigsten Tage in ihrem Leben. Sie setzt sich stark für LGBTQ+-Rechte ein und ist auf vielen LGBTQ+-bezogenen Veranstaltungen zu sehen.
CATch Up hatte die Gelegenheit, das Multitalent zu interviewen. Wir fragten sie nach den positiven Veränderungen für die queere Community im Golfsport in den letzten Jahren, wo noch Handlungsbedarf besteht und nach ihren persönlichen Erfahrungen.

“Ich kann gar nicht oft genug betonen, dass man bei einem Treffen mit jemandem keine Annahmen über Geschlecht und Sexualität machen sollte. Wenn ich zum Beispiel ein Gespräch mit der Frage beginne: “Kommt Ihr Partner oder Ihre Partnerin heute mit?”, kann ich von Anfang an offen sein, weil man nicht davon ausgeht, dass ich heterosexuell bin.”
Tisha Alyn, PUMA-Golf-Athletin, Social-Media-Influencerin und Verfechterin von LGBTQ+-Rechten

 

Tisha, Sie sind eine der führenden Persönlichkeiten in der LGBTQ+-Golfgemeinschaft. Was hat sich Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren für die queere Gemeinschaft im Golfsport positiv verändert? 

Tisha: Was sich positiv verändert hat, ist die Tatsache, dass es mehr visuelle Unterstützung gibt und mehr Menschen, die sich zu Pride bekennen. Seit ich mich geoutet habe, gibt es in der Golf-Community einen spürbaren Lärm. Ich glaube an die Macht der Zahlen, und wenn man sieht, dass sich jemand in der eigenen Welt outet, hat das einen positiven Dominoeffekt. Ich kann nicht für die gesamte Gemeinschaft sprechen, aber wenn ich sehe, dass sich immer mehr Unternehmen und Einzelpersonen als Verbündete fühlen, fühle ich mich geschützt und gesehen.

Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Tisha: Es muss einen Kulturwandel in der Golfgemeinschaft geben, wenn es um Sprache und Wortwahl geht. Wir sehen jetzt so viele Spieler, Marken und Unternehmen, die Pride unterstützen. Die allgemeine Golfbevölkerung muss jedoch nachziehen. Um diesen Wandel einzuleiten, müssen wir meiner Meinung nach weiterhin bei Golfmarken, Personen in Führungspositionen und allen, die einen bedeutenden Einfluss haben, Lärm machen und die Jugend aufklären.

 

 

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Nicht nur LGBTQ+-Golfer im Pride Month feiern - Was kann getan werden, um den Golfsport für die LGBTQ+-Gemeinschaft inklusiver zu machen?

Tisha: Die gesamte Golfkultur muss sich öffnen, um Traditionen und den Status quo zu brechen. Ich kann gar nicht oft genug betonen, dass man bei der Begegnung mit jemandem keine Annahmen über Geschlecht und Sexualität machen sollte. Wenn ich zum Beispiel ein Gespräch mit der Frage beginne: “Kommt Ihr Lebensgefährte oder Partner heute mit?”, kann ich von Anfang an offen sein, weil man nicht davon ausgeht, dass ich heterosexuell bin.

Haben Sie sich jemals aufgrund Ihrer Sexualität ausgegrenzt gefühlt?

Tisha: Ich habe mich nie ausgegrenzt gefühlt, aber ich habe mich auf jeden Fall verurteilt gefühlt, wenn jemand von meiner Sexualität erfährt, weil es nicht das Erste ist, was sie annehmen, wenn sie mich treffen.

Welchen Rat würden Sie queeren Sportlern geben, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Tisha: Mein Rat ist: Egal, welchen Sport du machst - sei authentisch, sei du selbst und gib ALLES!

 

 

Herzlichen Dank für das Interview, Tisha!