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Präzision unter Druck

Wie PUMA einen Formel-1-Rennanzug kreiert
31. August 2025
Während die Formel-1-Piloten in der laufenden Saison noch um Punkte kämpfen, läuft bei PUMA bereits das nächste Rennen. Was auf der Rennstrecke in Sekundenschnelle entschieden wird, dauert in der Entwicklung Monate. In diesen Wochen müssen die endgültigen Designs für die Rennanzüge 2026 fertiggestellt werden - Farbkombinationen, Nahtverläufe, Sponsorenplatzierungen. Alles mit absoluter Präzision. Doch oft kommt im Januar ein neuer Sponsor an Bord. Dann wird es eng für das Motorsportteam.
Wer einen Formel-1-Rennanzug von PUMA in der Hand hält, spürt ein leichtes, flexibles Kleidungsstück. Wer ihn trägt, weiß: Das ist pure Präzision. Jedes Gramm zählt, jede Naht ist sorgfältig durchdacht, jede Oberfläche strategisch eingesetzt - von der Materialwahl bis zur Platzierung der Logos. Was von außen wie Stoff aussieht, ist von innen Wissenschaft. Und ein Kraftakt für alle Beteiligten.

Vom ersten Prototyp bis zum Startsignal

Gregor Hübner kennt diese Welt besser als die meisten anderen. Als Head of Sports Marketing Motorsport & Racewear bei PUMA sorgen er und sein Team dafür, dass Fahrer wie Charles Leclerc, Lewis Hamilton oder Fernando Alonso perfekt ausgestattet sind - mit Anzügen, Handschuhen, Schuhen und Unterwäsche. Alles natürlich feuerfest. Und das bedeutet nicht nur eine schnelle Abstimmung zwischen Design, Produktion und Logistik, sondern auch ein feines Gespür für Fahrerwünsche und technische Neuerungen oder Anpassungen.

Bevor ein Anzug zum ersten Mal auf der Rennstrecke getragen wird, durchläuft er viele Phasen. Bis zu vier Prototypen sind keine Seltenheit - vor allem, wenn man mit einem neuen Fahrer arbeitet. Passform, Material und Logodrucke werden immer wieder überprüft. Als PUMA 2016 eine Partnerschaft mit Red Bull Racing einging, musste das Team 16 Runden sogenannter "Heat Transfer Prints" für die Streifen an den Seiten des Anzugs testen, bevor das perfekte "Fluo Red" erreicht war. "Manche Designs und Farben sehen auf dem Bildschirm großartig aus - aber unter echtem oder künstlichem Licht ganz anders". sagt Hübner.

Jeder Fahrer erhält pro Rennwochenende sechs komplette Kits - fünf im Einsatz, eines in Reserve. Nach dem Rennen wird alles gewaschen, inspiziert und wieder aufgefüllt. Vor dem nächsten Rennen beginnt die Auslieferung - weltweit koordiniert. Und dazwischen gibt es immer wieder Feinschliff.

Sicherheit vs. Mobilität

Die technische Herausforderung ist enorm. Ein Rennanzug muss beides sein: hochgradig schützend und höchst komfortabel. Er muss extremer Hitze standhalten, strenge Sicherheitstests bestehen und die FIA-Homologationsstandards erfüllen. Die FIA (Fédération Internationale de l'Automobile) ist der Dachverband des Motorsports, der die Sicherheitsvorschriften festlegt und durchsetzt. Gleichzeitig muss der Anzug volle Bewegungsfreiheit im Cockpit bieten. Früher wurden dafür Stretch-Materialien verwendet - unter den Armen, im Schritt oder im unteren Rückenbereich -, die jedoch zusätzliches Gewicht und zusätzliche Nähte erforderten. Heute übernimmt ein intelligenter Schnittmusterbau diese Aufgabe. "Komfort entsteht jetzt durch präzise Messungen und sorgfältige Schnitte - ohne zusätzliches Gewicht und mit perfekter Passform in der Fahrposition". sagt Hübner. Nähte werden so platziert, dass Druckstellen vermieden werden, zum Beispiel am Rücken oder unter den Sicherheitsgurten. Und jedes Layout ist maßgeschneidert: "Jedes Muster ist wirklich individuell - es gibt keine Standardgröße."

2025 PUMA F1 Designs

"Ein Anzug ist keine Uniform. Er ist ein Werkzeug. Und er muss bis auf den letzten Millimeter funktionieren."

Gregor Hübner, Marketing Manager Motorsport Leiter des Sportmarketings Motorsport & Racewear
Wie kritisch selbst kleinste Anpassungen sein können, zeigte sich in der Saison 2016 deutlich. Nico Rosberg war auf Titelkurs, als er beim Start in Singapur ein leichtes Reiben zwischen Zeigefinger und Lenkrad spürte. Die Ursache war schnell gefunden: ein Handschuh mit Außennähten, der sich bei den feuchten Bedingungen verdrehte und genau zwischen Finger und Lenkrad drückte. Das Team verlegte die Naht an die Oberseite der Finger - so wurden die Druckstellen entlastet und das Lenkgefühl verbessert. "Wir haben die Konstruktion verändert und das Lenkgefühl zusammen mit Rosberg und seinem detaillierten Feedback verbessert." Hübner erinnert sich. Rosberg gewann 2016 die Weltmeisterschaft und sagte später: "Ich glaube, das war ein wichtiger Baustein für den Titel."

Jedes Detail zählt

Auch bei den Schuhen zählt jedes Detail. Ein moderner Rennschuh wiegt in der Textilversion rund 180 Gramm - natürlich abhängig von der Schuhgröße - und bietet dennoch vollen Hitzeschutz, Komfort und perfekten Grip. Die Anforderungen sind extrem: über 100 Kilogramm Pedaldruck in bestimmten Situationen, kein Rutschen, kein Spiel zwischen Fuß und Auto. "Die Schuhe müssen so perfekt sitzen, dass der Fahrer sie nicht bewusst wahrnimmt, wie eine zweite Haut - und trotzdem dürfen sie bei voller Belastung nicht nachgeben. sagt Hübner.

Die Wahl des Materials und der Passform ist sehr individuell. Lewis Hamilton zum Beispiel bevorzugt extrem eng anliegende Anzüge und Textilschuhe - maximale Kontrolle, keine Ablenkung. Charles Leclerc bevorzugt einen ähnlich eng anliegenden Anzug, verwendet aber die Lederversion der Schuhe. Kimi Räikkönen wählte in der Vergangenheit manchmal einen viel lockereren Schnitt, "in die er fast zweimal hätte hineinpassen können." Es ist die persönliche Vorliebe eines jeden Fahrers, die über die perfekte Passform entscheidet. "Wenn alles diesen persönlichen Vorlieben entspricht," sagt Hübner, "Im Idealfall denkt der Fahrer nicht einmal an den Anzug oder die Schuhe."

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